Cherchez la Femme! von abgemeldet (nichts ist so wie es scheint und alles hat einen Grund) ================================================================================ Kapitel 22: Weihnachtsball I ---------------------------- Kapitel 22: Weihnachtsball I Ein leises Klingeln weckte Aris aus den süßesten Träumen und verwirrt hob er den Kopf. Wo kam das her? ~Wach?~ Es war Vlad’s Stimme in seinem Kopf und er stöhnte gedanklich auf. ~Irgendwie~, antwortete er, wieder in die Kissen sinkend. ~Ich geb euch eine Stunde. Dann sehen wir uns in der Thronhalle. Wir müssen uns langsam vorbereiten~, meinte sein Onkel und es kehrte wieder Ruhe ein. Aris seufzte. Wann hatte er den Zeitpunkt verpasst von diesem Zug abzuspringen? Nicht dass sein Leben jemals unkompliziert war, jedoch kam es ihm so vor, dass es von der Verwandlung einfacher war. Logischer. Sicherer natürlich nicht, aber... Immerhin hatte Tom versucht ihn zu töten und Dumbledore hatte ihm auch ordentlich ins Leben gepfuscht. Seine „Verwandtschaft“ hatte auch nur eine Aufgabe – ihn von allen abzuschotten, ihn für Freundlichkeiten labil zu machen. Denn so war er früher – war jemand freundlich zu ihm, hatte die Person sein Vertrauen. Seine Menschenkenntnis war gleich null. Somit war es ja kein Wunder, dass Draco – der kleine Snob – sein Feind wurde. Und nun lag dieser friedlich schlafend in seinen Armen. Wer hätte sich das jemals denken können? Sanft strich Aris über Dracos blasse Wange und ein leichtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Draco“, flüsterte er leise, durch die blonden Haare fahrend. „Draco.“ „Ngh“, murrte der Blonde, welcher halb auf ihm lag und sein Gesicht nun in Aris’ Halsbeuge versteckte. „Draco“, rief Aris leise lachend wieder, doch der Blonde schmiss nur seinen Arm um Aris’ Hals und seufzte. „Schlafen“, murmelte er, seine Nase auf Aris’ Hals drückend. Tief zog er den Duft des Schwarzhaarigen ein, welcher wieder kicherte. Sanft ließ Draco seine Lippen über die weiche Haut wandern. Vorsichtig setzte er seine Zähne ein und hörte Aris an seinem Ohr scharf die Luft einziehen. „Wie schmeckt mein Blut?“ Draco hob den Kopf und sah Aris aus verschlafenen Augen an. Sanft lächelte Aris ihn an und strich ihm durch die Haare. Die Überraschung über die Frage stand ihm im Gesicht geschrieben. „Wie Honigbrandy. Es brennt wie Feuer in deiner Kehle und hinterlässt den süßesten Geschmack auf der Zunge. Und es macht süchtig – süchtig nach dir“, flüsterte Aris und zog Draco zu sich. Ihre Lippen trafen sich in einem sanften, fast vorsichtigen, jedoch fordernden Kuss, welcher binnen Sekunden ungestüm wurde. „Ich wette“, hauchte Draco mit einem teuflischen Lächeln an Aris’ Lippen, als er sich losreißen konnte, „du schmeckst noch besser.“ Sein Kopf tauchte tiefer und er leckte mit der flachen Zunge über Aris’ Hals. Der Schwarzhaarige keuchte unter ihm vor so viel Schamlosigkeit, die ihn unglaublich anmachte. „Denkst du ich erlaube dir davon zu kosten?“ Aris spürte einen Schauer durch Dracos Körper, als er in die blonden Haare griff und etwas unsanft daran zog. Draco fletschte die Vampirzähne in einem dreisten Lächeln. „Oh ja“, hauchte er, seine Unterlippe mit den Eckzähnen einfangend. Die Spitze bohrte sich ins zarte Fleisch und ein Tropfen Blut quoll heraus. Aris stöhnte. Er konnte Dracos Blut immer noch auf seiner Zunge schmecken. Langsam zog er Draco zu sich und leckte den Bluttropfen von der Lippe, fing diese mit seinen Zähnen ein, zog daran. Draco riss die Augen vor Überraschung auf. Ein Keuchen entwich seinen Lippen und wurde von Aris aufgefangen. Wieder trafen sich ihre Lippen in dem nie enden wollenden Kampf um die Vorherrschaft. Keuchend riss sich Aris von Dracos unermüdlicher Zunge los und kippte den Kopf zur Seite. Japsend lag er auf den Kissen und bot dem Blonden das perfekte Bild auf seinen Hals und Opfer. Draco leckte sich über die Lippen. Sanft senkte er den Kopf auf Aris’ Hals und seine Lippen und Zunge zogen einen nassen Pfad über die Halsschlagader. Sanft fing er die zarte Haut mit seinen Lippen ein, ließ kurz seine Zähne sprechen. Beinahe unmerklich kratzten die Fänge über den Hals und er hörte Aris wimmern. „Darf ich?“ Draco hob den Kopf und sah den Schwarzhaarigen an. Mit offenem Mund lag dieser da und atmete schwer. Nach einigen Momenten trafen sich ihre Blicke und stumm stellte Draco seine Frage noch einmal. „Bitte“, hauchte Aris in die Stille des Zimmers und Draco entblößte seine Zähne. Noch einmal leckte er über den Hals, bevor er die Zähne ins Fleisch sinken ließ. Aris stöhnte auf und bog den Körper durch. Seine Hände krallten sich in Dracos Rücken und zogen Striemen, was den Blonden erschaudern ließ. Aris’ Blut rannte heiß brodelnd seine Kehle hinunter, als er gierig an dem Biss saugte. Es benebelte seinen Kopf, ließ seinen inneren Vampir aufheulen. Draco musste sich zwingen loszulassen. Drei große Schlucke hatte er genommen und spürte, als er sich aus Aris’ Armen befreite und seitlich neben dem Schwarzhaarigen aufs Bett fiel, dass es fast ein bisschen zu viel für ihn war. Immerhin trank er zum ersten Mal Blut. „Und? Wie schmeckt mein Blut“, konnte sich Aris die Frage nicht verkneifen, als er die Augen letztendlich aufschlug und Draco ansah. Die offene Wunde an seinem Hals verblasste allmählich. „Wie Schokolade mit Chili“, grinste der Blonde und schlug die Augen auf. „Bitter mit einem süßen Nachgeschmack, und es brennt ungewohnt, jedoch angenehm, im Hals.“ Aris seufzte zufrieden auf die Beschreibung. „Wir müssen aufstehen. Vlad will uns in einer halben Stunde im Thronsaal sehen.“ Draco nickte, jedoch rührte sich keiner der Beiden vom Fleck. Aris kicherte nach einigen Minuten. „Duschen“, fragte Draco seufzend und erhob sich. Aris sah ihm nach, als dieser nackt aus dem Bett stieg und zwang sich ebenfalls aufzustehen. Dusche klang super. Dusche mit Draco klang mehr als verführerisch. Badewanne mit Draco wäre das höchste der Gefühle, aber dafür hatte sie jetzt nicht mehr die Zeit. ---------- Vlad musste eine Stunde und zehn Minuten auf Aris und Draco warten, was er allerdings nicht erwartet hatte. Er hatte sich eher auf zwei Stunden eingestellt. Und als sein Neffe und dessen Verlobter in der Thronhalle erschienen war er mehr als zufrieden. Immerhin zeigte das, dass Aris Verantwortungsbewusstsein hatte. ---------- „Victor! Du schon wieder!“ Aris lächelte breit, als er den Kalderascha in der Halle neben Vlad stehen sah. Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet und Vlad hatte ihm auch nichts von dem Besuch erzählt. „Hallo, Aris. Lange nicht gesehen und trotzdem wieder erkannt“, zwinkerte der junge Mann ihm zu und beide umarmten sich. „Hallo, Draco. Meinen Glückwunsch zur Verlobung.“ Er reichte aus dem Blonden die Hand, welche dieser mit Freuden ergriff. „Hi Victor. Was treibt dich in unsere finstere Ecke? Bist du diesmal alleine? Ist dein Onkel gar nicht mit?“ Draco schaute sich interessiert um, doch entdeckte Ramil nirgendwo. Victor schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, bin heute alleine da. Ist ja auch kein offizieller Besuch. Ich muss hier nur was abliefern.“ Er lächelte Vlad über Aris’ Schulter an und machte den Jüngeren neugierig. „Was denn?“ „Etwas für das Ritual heute Abend. Das, was wir jetzt besprechen müssten“, lächelte Vlad Aris an und dieser nickte. „Ach so. Ist klar. Bleibst du zum Ball“, überfiel er den Kalderascha sogleich. Victor stutzte über die Frage. „Um, eigentlich nicht.“ Doch mit dieser Antwort gab sich Aris nicht zufrieden. Sofort galt seine Aufmerksamkeit seinem Onkel. „Wieso nicht? Vlad, er kann doch bleiben, oder?“ Der Vampirherrscher schaute erst etwas überrumpelt und nickte nach einigen Sekunden Überlegung. „Wieso nicht? Es ist immer gut, wenn ein Kalderascha bei der Einweihung des neuen Vampiroberhaupts anwesend ist.“ „Gut. Dann wär’ das ja entschieden“, grinste Aris breit und Draco schüttelte den Kopf. Manchmal war der Schwarzhaarige solch ein Kindskopf. „Aris, kann ich dich dann sprechen?“ Vlad legte die Hand auf Aris’ Schulter und dieser nickte. „Na klar. Draco, Blaise und Milli müssten bald auftauchen.“, Aris hauchte dem Blonden noch einen schnellen Kuss und eilte seinem Onkel hinterher. ---------- „Du und Draco habt euch gegenseitig gebissen?“ Kaum war die Tür hinter Aris zu, wandte sich Vlad an den Schwarzhaarigen. Völlig überrumpelt brauchte dieser erstmal einpaar Minuten um sich zu sammeln. „Ähm... ja? Ist das schlecht? Ich meine... woher weißt du das eigentlich?“ Mit offenem Mund plumpste Aris in einen Sessel. Vlad setzte sich ihm gegenüber, ein schmales Lächeln auf seinen Lippen. „Ich kann es riechen. Der Geruch von Dracos Blut umgibt dich. Und außerdem ist dein Hals noch rot.“ Das Lächeln wurde zu einem ausgewachsenen Grinsen, was Aris wieder aufatmen ließ. Seine Hand schreckte hoch zu der Stelle, wo sich vor einer Stunde noch Dracos Zähne befanden. „Und nein, es ist nicht schlecht. Ich bin nur überrascht, dass es so schnell passiert ist. Ich habe ein Jahr gebraucht, bis ich mich das erste Mal beißen ließ. Es liegt nicht in der Natur des Vampirherrschers sich beißen zu lassen. Manche Vampire würden es nicht verstehen. Sie würden es für Schwäche halten. Ich persönlich finde es gut, dass ihr euer Band jetzt schon bestärkt.“ „Wie meinst du das?“ Verwirrt blickte Aris Vlad an. Er konnte den Worten kaum folgen, denn diese ergaben für ihn nicht wirklich Sinn. „Bei den Vampiren wird die Verbindung durch das Beißen gestärkt. Andere Vampire können deinen Partner an dir riechen, wenn du ihn gebissen hast. Es wirkt auf andere wie ein Eigentumsrecht.“ „Du meinst, als würde ich jemandem einen Stempel aufdrücken.“ Aris zog die Augebrauen zusammen. „So ungefähr. Aber es ist auch ein Zeichen des Vertrauens, wenn du dich beißen lässt. Früher wurde so was gar nicht zugelassen. Noch vor drei Generationen war es gar verboten. Mein Vater war der erste, welche mit dieser Tradition brach.“ Kurz schaute Vlad an die Wand, wo ein großes Portrait von Vladislav Draculea hing. Es war das einzige Bild des großen Herrschers, das Aris gesehen hatte, auf welchem er lächelte. „Riecht Draco auch nach mir, da er mich gebissen hat?“ Aris lächelte das Bild an und wandte sich wieder an seinen Onkel, welcher ihn kurz verwirrt ansah, bevor er nickte. „Oh ja. Und ich möchte dabei sein, wenn Lucius hier auftaucht und es bemerkt. Diesen Gesichtsausdruck möchte ich auf keinen Fall verpassen.“ Vlad gluckste und räusperte sich wieder. „Aber lass mich dir erstmal den Vorgang von heute Abend erklären.“ Der blonde Vampir stand auf und ging zum Schreibtisch. Aris sah ihm nach und bemerkte jetzt erst eine Kiste auf diesem. Interessiert erhob er sich ebenfalls und folgte Vlad. „Dies“, machte der Ältere die Kiste auf und gab ihr Geheimnis preis, „ist der Blutkelch der Vampire. Unser eigener Heilige Gral. Und dieser Kelch spielt eine besondere Rolle um deine Akzeptanz als neuer Vampirherrscher.“ Vlad holte den goldenen Kelch ans Licht und reichte diesen an Aris. Ehrfürchtig nahm der Schwarzhaarige das edelsteinbesetzte Gefäß, erstaunt wie leicht es trotzdem war. „Was muss ich tun?“ Vorsichtig strich Aris über die Rubine und Smaragde. „Du und Draco werdet euch von den Augen aller beißen müssen“, Aris blickte Vlad ungläubig an. „Ist das dein Ernst?“ „Ihr werdet euch nicht in den Hals beißen – Handgelenk reicht vollkommen aus. Und zwar müsst ihr diesen Kelch mit eurem Blut füllen“, nickte Vlad ins geschockte Gesicht. „Ihr werdet ihn füllen und die Oberhäupter der Vampirfamilien müssen daraus trinken. Damit akzeptieren sie deine Herrschaft und die Wirkung des Blutmals wird damit verstärkt.“ „Wieso Draco? Ich meine – wieso muss sein Blut auch hinein?“ Vlad lächelte auf die Frage. Er hatte schon die ganze Zeit auf diese gewartet. Er setzte sich wieder in den Sessel und wartete, bis auch Aris seinen Platz wieder einnahm. „Draco ist ein Zauberwesen. Er trägt auch Engelsblut in sich. Sein Blut verstärkt die Wirkung schon von alleine.“ Aris nickte verstört. Draco war zum Teil Engel? „Und außerdem“, machte der Ältere eine Bedenkpause und grinste seinen Neffen an. „Außerdem?“ Aris war ganz Ohr und irgendwie gefiel ihm das Grinsen ganz und gar nicht. „Außerdem wurde Dracos Blut für das Blutmal verwendet.“ Vlad legte die Finger aneinander in Erwartung Aris’ Reaktion, welche sofort kam. „Was?“ Fast wäre der Schwarzhaarige aus dem Sessel gesprungen, doch Vlad hob die Hand. „Sein Blut hat einen hohen magischen Wert. Engelsblut ist das Beste, was man bei einem Zauber, wie das Blutmal, verwenden kann. Und es diente gleich als Bindung zwischen euch.“ “Bindung?“ „Keine Angst. Wir haben euch zu nichts gezwungen. Es wurde durch sein Blut in dir einwenig beschleunigt, nichts weiter“, versuchte Vlad sich zu verteidigen, als er Aris’ grimmiges Gesicht sah. „Ich hoffe nur, es wird keine Einmischung eurerseits mehr geben“, gab Aris als knappe Antwort zurück, die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Es war keine Frage und keine Bitte. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Aris einen Befehl gesprochen. Vlad konnte darauf nur nicken. Kurz huschte sein Blick wieder zum Bild seines Vaters, denn Aris Ton hatte ihn sehr an Vladislav Draculea erinnert. „Kann ich dann gehen? Blaise und Milicent dürften inzwischen da sein.“ Der Tonfall war immer noch streng, doch Aris’ Blick war wieder weicher geworden. „Nur noch eins“, erhob sich Vlad ein letztes Mal und ging um den Tisch, um etwas aus einer Schublade zu holen. Er kam wieder und reichte seinem Neffen eine Schatulle. Zwei Goldreife blitzten Aris an, als er diese öffnete. „Das sind die Ringe deiner Eltern. Ich dachte, du würdest sie gerne haben wollen“, meinte Vlad leise, als von Aris kein Wort kam. Stattdessen blickte dieser ungläubig von den Ringen zu Vlad und wieder zurück und seufzte letztendlich. „Danke“, hauchte er, nicht im Stande mehr Worte zu produzieren. Etwas überwältigt umarmte er Vlad. Der Blonde erwiderte die Geste nur zu gerne. ---------- Als Aris und Vlad wieder in die Halle kamen, waren die Vorbereitungen im vollen Gange. Vor Vlads Thron stand nun ein langer Tisch; rechts und links von dem Thron reihten sich Stühle ein. Irgendwie erinnerte es Aris an den Lehrertisch von Hogwarts. Kurz musste er über diesen Vergleich kichern. Ähnlich wie die Haustische von Slytherin und Rawenclaw standen Tische in zwei langen Reihen zu den Enden des langen Tisches vor dem Thron. Auch hingen Teppiche von den Wänden und von der Decke. Aris war sich nicht sicher, ob diese per Zauberei oder per Hand angebracht wurden. „Sieht aus wie Hogwarts, oder?“ Draco stellte sich hinter Aris und legte sein Kinn auf die Schulter des Schwarzhaarigen ab. Aris schmunzelte und nickte. „Genau das hab ich auch grad gedacht.“ Er lächelte den Blonden über die Schulter an und bemerkte Blaise und Milli hinter Draco. Auch Victor stand neben den Slytherins. „Hi, Aris“, schritten seine Freunde näher heran und der Schwarzhaarige ließ sich umarmen. „Seid ihr schon lange da?“ Er zog alle hinter sich aus der Halle und besetzte mit ihnen den ersten freien Raum, den er fand. Es standen Sofas drin und der Kamin brannte lichterloh. „Nah, seit ner Stunde, ungefähr“, winkte Blaise ab. „Victor und Draco waren ja auch noch da. Draco hat uns ein bisschen das Schloss gezeigt.“ Milli ließ sich seufzend in einen Sessel fallen, ihre langen blonden Haare fielen ihr sanft über die Schulter. Sie grinste Blaise an, welcher sich etwas vorsichtig neben Victor auf die Couch setzte. Als der Blauhaarige dies bemerkte, streckte er ihr die Zunge raus. Aris registrierte die Geste mit einer erhobenen Augenbraue und beschloss Milli später darauf anzusprechen. „Hat’s euch gefallen?“ Er zog Draco näher zu sich und legte einen Arm um seine Schultern. Der Blonde schmiegte sich lächelnd an seinen Verlobten. „Ich hab ihnen nicht viel gezeigt. Eigentlich sind wir nicht weiter als die Galerie gekommen. Milli und Blaise sind bei den Bildern deiner Eltern hängen geblieben.“ Draco schmunzelte. „Deine Mutter war so schön, Aris. Und als Callisto siehst du ihr so ähnlich.“ Milli zog ihre Beine an sich und seufzte. Sie konnte es natürlich nicht nachvollziehen wie es sein musste ohne Eltern aufzuwachsen. Sie hatte Mitleid mit Aris, jedoch freute sie sich auf für ihn, dass er jetzt seine Familie gefunden hatte. „Danke Milli.“ Aris senkte sichtlich gerührt den Blick und lief ein wenig rot an, was aber nur Draco registrierte. ----------- Einige Stunden später wurden die Slytherins und Victor aus dem Raum gescheucht. Ihre Wege trennten sich für kurze Zeit, um sich umzuziehen. Aris und Draco fanden ihre Klamotten bereits auf dem Bett liegend. Als sich die Freunde wieder trafen, war die Überraschung groß, dass inzwischen viele Gäste angereist waren und die Halle sich sichtlich gefüllt hatte. „Aris, du siehst heiß aus. Draco, ich würde ihn an deiner Stelle nicht aus den Augen lassen“, zwinkerte Blaise seinem besten Freund zu, als er und Milli das Pärchen und Victor fanden. Aris’ Kleidung wurde wahrscheinlich von Vlad ausgesucht, denn der Schwarzhaarige trug eine Stoffhose, welche in Stiefel gestopft wurde. Darüber hatte er eine schwarze Tunika mit silberner Stickerei am Halsausschnitt, den Ärmeln und am unteren Rand. Der Gürtel um seine Mitte war silbern. „Mh, aber Draco sieht nicht minder heiß aus, Blaise.“ Aris schlang einen Arm um Dracos Mitte und hauchte einen Kuss in die blonden Haare. Klassisch in einer Stoffhose und einem Hemd im dunklen Grün sah der Blonde einfach nur zum Anbeißen aus. Blaise seufzte theatralisch und Milli lachte sich ins Fäustchen. „Ich glaube nicht, dass Blaise abwägen kann, wie sexy Draco ist“, grinste Milicent, in ein dunkel blaues, schlichtes Ballkleid bekleidet, „aber du solltest ihn vielleicht über Victor fragen“, flüsterte sie zu Aris gebeugt und dieser guckte sie verdattert an. „Sicher?“ „Oh ja“, grinste Milli. Aris nickte wissend. Er vertraute Millis Urteil und außerdem kannte sie Blaise viel länger, als Aris. Wenn sie meinte, dass Blaise auf Victor stand, dann lag es an Aris raus zu finden ob es auf Gegenseitigkeiten beruhte. Der Blauhaarige sah übrigens auch nicht schlecht aus in seinem schlichten, klassischen Anzug uns weißem Hemd. „Aris, Draco, ich glaube ihr solltet jetzt zu Vlad gehen.“ Victor – er trug wohl etwas traditionelles, was an sein Outfit bei dem Weihnachtsball während des Trimagischen Turniers erinnerte - schaute sich um und entdeckte den Vampirfürsten auf sie zukommen. „Wie?“ Aris blickte in besagte Richtung und winkte seinem Onkel. Dieser winkte prompt zurück – er winkte ihn und Draco zu sich. Aris seufzte, schnappte sich Draco und zog ihn mit sich. „Es geht gleich los. Hast du Draco erklärt was auf euch zukommt?“ Vlad leitete Aris und Draco vor und stieg mit ihnen auf zu dem großen Tisch. Aris und Draco nickte synchron. Aris hatte vorhin allen erzählt, was sie heute Abend zu sehen bekommen würden. Natürlich wusste Victor darüber bescheid und konnte einige Einzelheiten dazu liefern. „Es gibt 10 Lords, nur dass du Bescheid weißt, wann es aufhört. Wundere dich nicht – du wirst später richtig vorgestellt, wobei du einen schon kennst.“ Aris blickte Vlad überrasch an. Auch Draco war ganz Ohr. „Es ist Lucius. Er ist sogar einer der höheren Lords.“ „Das wusste ich gar nicht“, meldete sich Draco zu Wort. „Ich meine, ich wusste, dass Dad ein Vampir ist, aber er hat nie erwähnt, dass er eine so hohe Stellung hat. Ich hab das Gefühl, dass er mich und Mom aus solchen Sachen eher raushalten will. Oder wollte“, schmunzelte der Blonde. „Jetzt, wo ich Aris heirate, ist es wohl unentwegt, dass ich damit konfrontiert werde.“ „Heiraten. Das klingt gut“, grinste Aris seinen Freund an und dieser erwiderte das Lächeln. „Und nach der Vorstellung wirst du deinen Platz auf dem Thron einnehmen“, legte Vlad noch einen drauf und Aris schaute ihn geschockt an. „Was?“ Er blickte zum Tisch und wieder zu Vlad, welcher nickte. „Das ist dein rechtmäßiger Platz“, gab der Vampir nur zurück und machte die Truhe auf, welche auf dem Tisch stand. Es schien wohl auch in der Halle bemerkt worden zu sein, denn er wurde still, als er den Gral ans Licht holte. Schweigend hielt er den Kelch zwischen Aris und Draco und sah sie erwartungsvoll an. Aris reichte Draco die Hand und der Blonde ergriff diese. Aris führte Dracos Hand an seine Lippen – wie in Zeitlupe, so schien ihm – und küsste die Innenseite des Handgelenks, bevor er sanft mit den Zähnen über die Venen kratzte und letztendlich die Haut durchbohrte. Das Blut floss in seinen Mund und dann auch in die Schale, als Aris Dracos Hand darüber hielt. Nach einigen Momenten – es kam Aris wie eine Ewigkeit vor – fing er Vlad Blick auf und stoppte das Blut mit einem festen Griff. Er leckte über die Wunde, damit diese sich schneller schloss und zwinkerte Draco zu. Dracos Lippen verweilten etwas länger auf Aris’ Handgelenk, bevor er die Haut aufriss. Der Kelch füllte sich mit dem Blut des Halbdämons. Draco stoppte den Fluss und Vlad reichte den vollen Gral an Aris. Mit einem Nicken empfing Aris das Gefäß und drehte sich zu den Gästen. „Ich teile mit euch mein Blut. Ich bin euer Herrscher.“ Er blickte auf die vorderste Reihe, in welcher auch Lucius stand und nickte den Vampiren zu. Eine Frau kam als erstes auf ihn zu. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor, doch er verkniff sich den fragenden Blick. Vlad würde es ihm erklären. Er hielt der Frau den Kelch hin und die nahm einen kleinen Schluck. „Du teilst mit uns dein Blut. Du bist unser Herrscher.“ Sie schritt von der Erhöhung runter und machte Platz für ihren Nachfolger. Ein fremder Mann schritt zu Aris und trank aus dem Kelch. Er sprach die selben Worte wie die Frau vor ihm. Nach ihm näherte Lucius sich seinem Sohn und Aris. Er zwinkerte den Beiden zu und lächelte. Es folgten weitere sieben Personen und mit der Letzten war der Kelch leer. „Du teilst mit uns dein Blut. Du bist unser Herrscher“, kam es von allen Seiten, als dies vollbracht war. Alle Leute in der Halle hoben ihre Gläser und tranken auf Aris. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)